Themen

GastroSuisse verfolgt eine zukunftsgerichtete und den Bedürfnissen ihrer Mitglieder angepasste Wirtschaftspolitik. In den verschiedenen Themenfeldern und Dossiers ist die Positionierung des Verbandes stets am Nutzen für das Mitglied ausgerichtet. Diese richtet sich nach den mittel- und längerfristigen Entwicklungen in unserem wirtschaftlichen, sozialen und politischen Umfeld. Dabei ist GastroSuisse der Sache verpflichtet, handelt nicht parteigebunden und pflegt in allen Sachfragen einen konstruktiven Austausch mit den politischen Kräften im Land, in den Kantonen und auch auf internationaler Ebene.

Arbeitsmarkt und Personenfreizügigkeit

GastroSuisse setzt sich für eine liberale Arbeitsmarktpolitik ein
Das Gastgewerbe ist mit 251‘000 Beschäftigten eine personalintensive Branche und starken saisonalen Schwankungen ausgesetzt. Dementsprechend müssen die Betriebe schnell und flexibel auf Veränderungen der Nachfrage reagieren können.

Deshalb lehnt GastroSuisse starre Regulierungen, die das flexible Agieren der Unternehmen einschränken und den bürokratischen Aufwand erhöhen, ab und setzt sich für eine liberale Arbeitsmarktpolitik ein. Nicht durch staatliche Regulierungen, sondern durch sozialpartnerschaftliche Instrumente sollen branchengerechte Lösungen gefunden werden. So besteht im Gastgewerbe ein Gesamtarbeitsvertrag, der von den Sozialpartnern ausgehandelt und vom Bundesrat allgemeinverbindlich erklärt wurde. Er enthält unter anderem einen Mindestlohn. Der Gesamtarbeitsvertrag schafft faire Bedingungen und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Schweiz.


GastroSuisse steht hinter der Personenfreizügigkeit
Der Zugang zu ausländischen Arbeitskräften ist unerlässlich für das Gastgewerbe. Die Branche ist mit einem Arbeitskräftemangel konfrontiert. In den Berg- und Tourismusregionen lassen sich geeignete Fachkräfte nur mit grosser Mühe finden. Im saisongeprägten Gastgewerbe sind ausländische Arbeitskräfte wichtig, um überhaupt Zugang zu einer ausreichenden Anzahl an Fachkräften zu haben und um die Stellen möglichst vollständig besetzen zu können. Selbst mit unseren breit abgestützten Massnahmen zur Förderung des inländischen Arbeitskräftepotentials lassen sich die fehlenden Ausländer nicht vollständig ersetzen. Ausländer machen fast die Hälfte aller Arbeitnehmenden in der Restauration und Hotellerie aus. Dabei kommen mehr als zwei Drittel der ausländischen Mitarbeitenden im Gastgewerbe aus EU- oder EFTA-Staaten. Diese sind besonders wichtig für die Branche.

Deshalb steht GastroSuisse hinter der Personenfreizügigkeit mit der EU. Trotzdem trägt das Gastgewerbe nur geringfügig zur Zuwanderung bei. Denn die grosse Mehrheit der Einwanderer sind Kurzaufenthalter. So waren 67.4 % der 2016 ins Gastgewerbe eingewanderten Personen Kurzaufenthalter mit einer Aufenthaltsdauer bis zu 12 Monaten. Nur 28.3 % der Einwanderer hatten eine Aufenthalts- oder Niederlassungsbewilligung. (Quellen: Bundesamt für Statistik, Staatssekretariat für Migration

 

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Finanzen und Steuern

Nachhaltige Finanzen und ein wettbewerbsfähiges Steuersystem
GastroSuisse engagiert sich für gesunde Staatsfinanzen und ein wettbewerbsfähiges Steuersystem. Eine nachhaltige Finanzpolitik ist eine wichtige Voraussetzung für die wirtschaftliche Stabilität. Deshalb muss das Ausgabenwachstum beschränkt und die Schulden kontinuierlich reduziert werden, damit die finanzielle Stabilität des Landes auch in der Zukunft gewährleistet werden kann. Ein übersichtliches und wirtschaftsfreundliches Steuersystem ist besonders wichtig für das Gastgewerbe. Einerseits sind die Restauration und die Hotellerie mit schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konfrontiert. Der starke Franken und der Gastronomie-Tourismus setzen der Branche zu. Andererseits machen die Komplexität des Steuersystems und der administrative Aufwand den kleinen und mittleren Betrieben des Gastgewerbes zu schaffen. Deshalb braucht es ein Steuersystem, welches die Wettbewerbsfähigkeit des Tourismusstandortes Schweiz erhöht und den bürokratischen Aufwand für die KMU reduziert.

Mehrwertsteuer in der Schweiz - Die definitive Verankerung des Sondersatzes für Beherbergungsleistungen
Mitte der Neunzigerjahre wurde in der Schweiz die Mehrwertsteuer eingeführt. Die Steuer beträgt derzeit grundsätzlich 7.7 %. Auf bestimmte Dienstleistungen und Güter wird ein reduzierter Satz von 2.5 % erhoben. Zudem gilt ein befristeter Sondersatz von 3.7 % auf Übernachtungen. Momentan kommen alle drei Steuersätze im Gastgewerbe zur Anwendung. Im Jahr 2014 setzte sich GastroSuisse für die Vereinheitlichung der Mehrwertsteuersätze für Restaurants und Take-Aways ein. Die Volksinitiative wurde vom Volk abgelehnt. Seither engagiert sich GastroSuisse für die definitive Verankerung des Sondersatzes für Beherbergungsleistungen.

 

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Energie und Umwelt

Schonender Umgang mit Ressourcen ohne staatliche Bevormundung
Für das Gastgewerbe sind eine intakte Umwelt und ein schonender Umgang mit den Ressourcen von grosser Bedeutung. Denn die Restauration- und Hotelleriebetriebe sind auf eine hohe Qualität des Landschaftsbildes angewiesen. Zudem sind für den Tourismus ideale Wetterbedingungen wie gute Schneeverhältnisse zentral. Diese werden jedoch durch den Klimawandel vermehrt belastet. GastroSuisse setzt sich für eine Steigerung der Energieeffizienz ein. Somit können einerseits Kosten gesenkt und andererseits das Klima geschont werden. Der Energieverbrauch des Gastgewerbes wird gegenwärtig nur schon aus Kostengründen effizient genutzt. Denn die Energieausgaben machen für die Restaurants und Hotels einen erheblichen Teil aus.

Die gastgewerblichen Betriebe wurden in den letzten Jahren immer mehr mit Umweltabgaben belastet. Aus diesem Grund setzt sich GastroSuisse gegen die zusätzliche Verteuerung der staatlich auferlegten Kosten ein. Das Gastgewerbe kann eine Erhöhung der Strom-, Energie-, und Treibstoffkosten durch zusätzliche Steuern oder Abgaben nicht verkraften. Erhöhte Vorleistungskosten bei den Schweizer Betrieben schwächen die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe gegenüber dem Ausland. Die Massnahmen, um die Umwelt zu schonen, sollen dem freien Markt überlassen werden und nicht durch staatlichen Zwang erfolgen. Zudem ist eine sichere Stromversorgung für das Gastgewerbe unabdingbar, denn für die energieintensive Branche hätte eine mangelnde Versorgungssicherheit fatale Folgen. 

 

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Mobilität und Raumentwicklung

Nähe schaffen, Vielfalt bewahren
Viele Touristen in der Schweiz wollen unser Land von seinen verschiedenen Seiten kennenlernen und es bereisen. Nicht wenige machen auf einer grösseren Europareise einen Halt in der Schweiz. Die Grundlage dafür legt eine gute Verkehrsanbindung aller Regionen in der Schweiz und der Schweiz zum Ausland. Die Hotel- und Restaurationsbetriebe sind auf ein leistungsfähiges und qualitativ hochstehendes Verkehrssystem angewiesen, damit die Gäste und Touristen ihre Destination ohne Widrigkeiten erreichen. Darüber hinaus trägt ein vielfältiges Mobilitätsangebot dazu bei, dass sich Touristenströme optimal verteilen. Vor diesem Hintergrund setzt sich GastroSuisse für ein vielseitiges, effektives Verkehrssystem und eine Gleichbehandlung aller Transportmittel ein.

Die bestmögliche Erschliessung dezentraler Regionen bewahrt aber auch die kulturelle Vielfalt unseres Landes, indem sie der schleichenden Abwanderung entgegenwirkt. Der Tourismus ist schliesslich ein wichtiger Wirtschaftszweig in ländlichen Regionen. Er schafft damit vielfach dort Arbeitsplätze, wo ein Mangel an Erwerbsmöglichkeiten besteht. GastroSuisse unterstützt deshalb eine fortschrittliche Verkehrspolitik. Dabei ist auf die Eigenwirtschaftlichkeit sowie auf eine nachhaltige, langfristige Investition zu achten.

Landschaft schützen und Entwicklung ermöglichen
Ebenso ist der ländlichen Vielfalt Sorge zu tragen. Für das Gastgewerbe sind die einmaligen landschaftlichen Schönheiten unseres Landes von unschätzbarer Bedeutung. GastroSuisse unterstützt deshalb eine nachhaltige Entwicklung. Dazu gehört eine Raumplanung, die einen verantwortungsvollen Umgang mit den bestehenden Ressourcen sicherstellt. Jedoch sollen die Anstrengungen nicht jegliche Siedlungsentwicklung verunmöglichen und die Schweiz zu einem Museum umfunktionieren. Eine weitsichtige Raumentwicklung wird den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht. Dies gilt auch für den Konflikt zwischen Ruhebedürfnis der Anwohner und kulturellem Angebot. GastroSuisse setzt sich durch die Information und Sensibilisierung der Gäste für gegenseitigen Respekt und Toleranz ein.

Exkurs Zweitwohnungsgesetz
Die Branche sieht den Wert einer erholenden Landschaft für die Bevölkerung und hat sich für eine branchenfreundliche Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative eingesetzt. Im Januar 2016 ist das Zweitwohnungsgesetz in Kraft getreten. Nach diesem  dürfen maximal 50 % der Hotelflächen in Zweitwohnungen verwandelt werden.

Die Motion von Ständerat Beat Rieder forderte, dass unrentablen Hotels eine 100 % Umnutzung in Zweitwohnungen ermöglicht wird. Denn in vielen Bergdörfern ist es die Möglichkeit, um Hotelruinen zu vermeiden. In der Frühjahrssession 2017 wurde die Motion vom Ständerat abgelehnt. Das Gesetz sieht nach vier Jahren nach Inkrafttreten eine umfassende Evaluation vor. GastroSuisse fordert, dass das Zweitwohnungsgesetz dann auf den Prüfstand gestellt wird.

 

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Lebensmittel

Für einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln und branchennahe Lösungen
GastroSuisse setzt sich für eine konsumentenfreundliche Agrarpolitik ein. Dazu gehören insbesondere faire Preise und ein offener Markt, der eine grosse Auswahl an Produkten garantiert.

Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben am 23. September 2018 die Fair-Food-Initiative und die Initiative für Ernährungssouveränität abgelehnt. Beide hätten höhere Preise für Lebensmittel und weniger Auswahl auf den Tellern zur Folgen gehabt. Es drohte ein staatliches Ess-Diktat. Die beiden Volksinitiativen hätten das Gastgewerbe schwer belastet.

 

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Für ein praxisorientiertes Lebensmittelgesetz

Wohl kein anderes Gesetz beeinflusst die tägliche Arbeit in rund 26'000 gastgewerblichen Betrieben stärker als das Lebensmittelgesetz. Der Dachverband setzt sich für ein wirtschaftsfreundliches und praxisorientiertes Gesetz ein. Er fordert, dass kleine und mittlere Betriebe von gewissen Regulierungen ausgenommen werden, damit sie von administrativen Aufwänden entlastet werden und sich auf ihr Kerngeschäft fokussieren können.

Gemeinsam gegen Lebensmittelabfälle

GastroSuisse ist überzeugt, dass jedes noch geniessbare Lebensmittel, das entsorgt wird, eines zu viel ist. In der Gastronomie fallen gemäss BAFU jährlich 290‘000 Tonnen Lebensmittelabfälle an. Ein grosser Teil davon ist vermeidbar (Quelle: BAFU, 2018). Die Entsorgung dieser Lebensmittel ist nicht nur verschwenderisch, sie verursacht gleichzeitig Kosten. Deshalb setzen wir uns für eine stärkere Sensibilisierung der Branche und praxistaugliche Lösungen ein.

Gemeinsam mit den anderen Organisationen auf verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette können wir mehr erreichen, als wenn jedes für sich gegen Lebensmittelverschwendung vorgeht. Deshalb engagiert sich GastroSuisse als Vertreterin von knapp 20'000 gastgewerblichen Betrieben aktiv im Verein „United Against Waste“.

Unsere Mitgliedschaft im Verein „United Against Waste" ist Teil des Engagements für Nachhaltigkeit im Gastgewerbe. So wird auf allen Stufen der gastgewerblichen Ausbildung der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen thematisiert.

Branche engagiert sich für Nachhaltigkeit und Tierwohl

Das Schweizer Tierschutzgesetz weist im internationalen Vergleich einen hohen Standard auf. So sind beispielsweise tierische Produkte, die bei Haltung, Zucht oder Transport Tierquälerei beinhalten gesetzlich verboten. Zusammen mit dem Schweizer Tierschutz STS hat GastroSuisse eine Initiative „von der Branche für die Branche“ gestartet. Darin werden die wichtigsten Labels erklärt und es werden drei konkrete Handlungsempfehlungen (PDF Flyer) für das Gastgewerbe abgegeben.

Die Förderung des Tierwohls stellt für GastroSuisse ein wichtiges Anliegen dar. Viele Gäste fordern nachhaltig und tierfreundlich produziertes Fleisch. Die Branche ist ständig darum bemüht, den Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden. Zur effektiven und langfristigen Förderung des Tierwohls braucht es deshalb keine weiteren Regulierungen sondern gute Rahmenbedingungen zur Förderung von brancheneigenen Initiativen und Kooperationen. So unterstützt GastroSuisse beispielsweise die Initiative „From Nose to Tail“ von Proviande, welche die ganzheitliche Verwertung des Tiers vorantreibt.

Regionalität ist im Trend

Das Gastgewerbe steht unter starkem Kostendruck. Umso mehr gilt es die Chancen zu nutzen, die der Markt signalisiert. Dazu zählt das Gästeinteresse an direktvermarkteten Produkten, also Lebensmitteln wie Eier, Gemüse oder Fleisch unmittelbar ab Hof. Über 80 Prozent der Gäste zeigen sich bereit, in einem Restaurant für direktvermarktete Produkte mehr Geld auszugeben. Zudem sind regionale Produkte besonders ökologisch und authentisch. GastroSuisse ortet deshalb grosses Potenzial in der vermehrten Zusammenarbeit zwischen Gastronomen und landwirtschaftlichen Erzeugern. Der Direktvermarktung widmet sich eine gemeinsame Arbeitsgruppe von GastroSuisse und dem Schweizer Bauernverband. (Land Gast Wirt) 

Gesundheit und Prävention

Informierte Konsumenten entscheiden frei und übernehmen Eigenverantwortung.
GastroSuisse setzt sich gegen staatliche Regulationen ein. Das Volk soll in Ernährungsfragen nicht bevormundet werden. Stattdessen appelliert der Verband an die Eigenverantwortung der Konsumenten und setzt auf brancheneigene Initiativen. Denn nur auf diese Weise kann das Ernährungsverhalten langfristig verbessert werden, ohne die Entscheidungsfreiheit einzuschränken. Das neue Lebensmittelgesetz verpflichtet gastgewerbliche Betriebe bereits heute zur Herkunftsdeklaration von Fleisch und Fisch. Ausserdem erhalten Allergiker auf Nachfrage von eigens geschultem Personal jederzeit Auskunft über allfällige in den Menus enthaltene Allergene. Dies schafft Transparenz und ermöglicht bewusste Kaufentscheidungen für die Konsumenten. Das Gastgewerbe richtet sich stark nach den Bedürfnissen seiner Gäste: werden vermehrt gesunde Speisen und Getränke nachgefragt, so schlägt sich das auf das Angebot von Restaurants und Hotels nieder. Staatlicher Zwang in Form von Rezeptvorschriften oder Obergrenzen von gewissen Zutaten (Salz, Zucker, Fett) verfehlt daher das Ziel und trägt nicht zu einer nachhaltigen Lösung bei.

Zuckersteuer
Nachdem in der Vergangenheit viel über den Salz- und Fettgehalt in Speisen debattiert wurde, hält nun das Thema einer Zuckersteuer vermehrt Einzug in politische Diskussionen. Erfreulicherweise äussert sich auch das Parlament mehrheitlich kritisch gegenüber einer Zuckersteuer. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass die Einführung einer Zuckersteuer in der Schweiz aufgrund der vergleichsweise bereits hohen Preise nicht zu einer Anpassung des Konsumverhaltens führen würde. Die Steuer würde somit den Zweck verfehlen und nur zu Preiserhöhungen, zusätzlichen Deklarationsvorschriften und mehr Einkaufstourismus führen. GastroSuisse positioniert sich daher klar gegen die Einführung einer Zuckersteuer. Freiwillige Massnahmen der Branche sowie die Aufklärung und Sensibilisierung fördern die Eigenverantwortung von Konsumenten, ohne sie zu bevormunden. Ein gutes Beispiel dafür sind die Verhandlungen von freiwilligen Anpassungen von Rezepturen zwischen Politik und der Lebensmittelindustrie im Rahmen der Erklärung von Mailand.

 

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Tourismus

Der Tourismus ist eine Schlüsselindustrie unserer Volkswirtschaft
Der globale Tourismusmarkt ist einer der wirtschaftlichen Wachstumstreiber. Der weltweite Tourismus wächst jährlich um rund 4 %. Die Schweiz konnte in den letzten Jahren zu wenig von diesem Wachstum profitieren. GastroSuisse setzt sich dafür ein, dass die damit verbundenen Chancen erkannt werden. Denn der hiesige Tourismus schafft für die gesamte Schweizer Volkswirtschaft einen hohen Mehrwert. Zum einen ist er die beste Werbung für die Schweiz und ihre Produkte und Dienstleistungen. Zum anderen steigern die Touristen die Wertschöpfung vieler Branchen wie etwa der Luxusindustrie oder der Restauration. Auch das lokale Gewerbe profitiert als Zulieferer des Gastgewerbes von einem florierenden Tourismus.

 

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GastroSuisse unterstützt Weiterentwicklung der Förderinstrumente

Diese besondere Stellung, der internationale, von Staaten befeuerte Wettbewerb sowie Erschwernisse wie die Frankenstärke oder der Klimawandel verlangen nach einer staatlichen Tourismusstrategie. Eine solche wurde im Herbst 2017 vom Bundesrat und unter Mitarbeit der Tourismusverbände verabschiedet. Zusammen mit anderen Tourismusverbänden engagiert sich GastroSuisse für eine möglichst wirksame Umsetzung. Unter anderem fordern die Verbände eine Weiterentwicklung der bestehenden Förderinstrumente basierend auf der vorliegenden Strategie. Diese sollen mittels Beiträgen und günstigen Darlehen die notwendigen Investitionen und Innovationen im Tourismus sicherstellen.

GastroSuisse setzt sich für günstige Rahmenbedingungen ein

Auch wenn die Logiernächte in der Schweiz gegenwärtig wieder zunehmen, steht der Tourismus vor grossen Herausforderungen. Denn seit 2008 sind die Erträge pro Logiernacht in vielen gastgewerblichen Betrieben gesunken. Umso wichtiger ist es, dass sich die Politik für günstige Rahmenbedingungen im Tourismus einsetzt. Insbesondere sind Standortnachteile gegenüber dem Ausland schnellstmöglich aufzulösen.

Ein Beispiel sind die Handytarife. In der EU wurden die Roaming-Gebühren abgeschafft. Seit dem 15. Juni 2017 müssen die EU-Bürgerinnen und Bürger keinen Aufschlag mehr bezahlen, wenn sie ihr Mobiltelefon im EU/EWR-Ausland benutzen. Ausserdem hat die EU Preisobergrenzen für die Tarife, welche sich die Anbieter untereinander verrechnen, festgelegt. Demgegenüber müssen Schweizer im Ausland wie auch ausländische Touristen in der Schweiz weiterhin unverhältnismässige Roaming-Aufschläge bezahlen. Die Schweiz hat bereits den Ruf, eine teure Tourismusdestination zu sein. Durch die Abschaffung der Roaming-Gebühren in der EU/EWR werden Ferien in der Schweiz gegenüber anderen Alpendestinationen noch teurer. Das gilt insbesondere für Gäste aus dem europäischen Raum. Im Jahr 2017 machten sie etwa 60 Prozent der ausländischen Gäste aus.

GastroSuisse setzt sich gegen solche Wettbewerbsbehinderungen und für gleich lange Spiesse zwischen den verschiedenen Anbietern ein. Ein weiteres Beispiel dafür ist die Volksinitiative „Stop der Hochpreisinsel – für faire Preise (Fair-Preis-Initiative)", welche der Verband mitlanciert hat.

Die Initiative verlangt, dass marktmächtige Konzerne bei Importen von hiesigen Konsumenten und Betrieben keine Schweiz-Zuschläge mehr verlangen. Viele importierte Produkte kosten in der Schweiz deutlich mehr als im Ausland. Internationale Konzerne schöpfen gezielt unsere Kaufkraft ab, indem sie die Preise künstlich hoch halten. Schweizer Unternehmen büssen dadurch an Konkurrenzfähigkeit ein. Diese Behinderung und Benachteiligung im Wettbewerb ist entschieden zu bekämpfen.

Leitlinien zeigen strategische Handlungsfelder auf

Die Tourismusbranche hat im Rahmen der STV-Generalversammlung die «Tourismus-Leitlinien 2021-2025» präsentiert. Es handelt sich dabei um ein Gemeinschafts-Projekt, an dem infolge der verstärkten strategischen Zusammenarbeit alle STV-Kernmitgliedern mitgearbeitet haben. Die Leitlinien basieren auf den fünf Handlungsfeldern Nachhaltigkeit, Qualität, Innovation, Infrastruktur und Digitalisierung. Sie wurden prioritär «von der Branche für die Branche» entwickelt und dienen als Grundlage für die Lancierung von neuen Strategien und Projekten. Deren Umsetzung wird von den Kernmitgliedern in den jeweiligen Teilbranchen angestossen und laufend begleitet.

Aussenwirtschaft

Die Schweiz ist als kleine Volkswirtschaft auf den Zugang zu ausländischen Märkten angewiesen
Der Handel mit dem Ausland ist ein Erfolgsfaktor unserer Wirtschaft. So verdient die Schweiz jeden zweiten Franken im Ausland. Vor allem die Europäische Union ist als Handelspartner von grosser Bedeutung für die Schweizer Wirtschaft. Im Jahr 2016 exportierte die Schweiz mehr als die Hälfte ihrer Exporte in die EU. Waren aus der EU stellten sogar mehr als zwei Drittel der Gesamtimporte dar (Quelle: Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten). Deshalb sind die bilateralen Verträge mit der Europäischen Union und der freie Handel unerlässlich für den Wohlstand der Schweiz.

Eine offene Aussenwirtschaft und gute bilaterale Beziehungen mit der EU stärken auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Gastgewerbe. Der freie Handel ermöglicht den Zugang zu ausländischen Produkten und erhöht die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der gastgewerblichen Betriebe. Zudem ist die Beherbergungswirtschaft eine Exportbranche. Denn eine Mehrheit der Übernachtungen wird von ausländischen Gästen gebucht. Die Tourismusbranche stellt sogar eine der wichtigsten Exportbranchen der Schweiz dar. Aus diesen Gründen befürwortet GastroSuisse den freien Handel und den Abbau von Handelshemmnissen. Ausserdem steht der Verband hinter den bilateralen Verträgen mit der Europäischen Union.

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