Konjunktur/KOF

Pulsmesser der Gastronomie und Hotellerie

Die „Konjunkturumfrage Gastgewerbe“ wird seit über zehn Jahren in Zusammenarbeit mit der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich durchgeführt und dient als wichtiger Pulsmesser der Branche. Die Umfrage erfolgt alle drei Monate mit über 300 Betrieben in der ganzen Schweiz. Sie liefert wichtige Daten zu Kennzahlen wie Umsatz, Absatz, Nachfrage oder Beschäftigung und unterscheidet zwischen den Tourismuszonen „Berggebiete“, „Grosse Städte“, „Seezonen“ und „übrige Gebiete“. Diese Daten werden mit dem Vorjahresquartal verglichen, um die saisonbereinigte wirtschaftliche Entwicklung im Gastgewerbe aufzuzeigen. Zusätzlich werden Erwartungen in Bezug auf die zukünftige Geschäftslage erhoben, was eine Prognose für die Betriebe aufgegliedert nach Tourismusgebieten ermöglicht.

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Entwicklung des Umsatzes

Rückblick auf das erste Quartal 2024 (provisorische Daten)

Gastgewerbe

Im April 2024 bewerteten drei von vier gastgewerblichen Betrieben (75,7%) die Anzahl ihrer Beschäftigten als ausreichend. Der Umsatz im ersten Quartal blieb mit -0,1% im Vergleich zum Vorjahresquartal nahezu unverändert. Dementsprechend verzeichnete die Mehrheit der Betriebe (39,2%) ein stabiles Absatzvolumen, wobei die Nachfrage zuletzt stagnierte. Die Geschäftslage im Gastgewerbe wird mehrheitlich als zufriedenstellend oder erfreulich beurteilt: Gut die Hälfte der Betriebe stellte eine befriedigende Lage fest. Rund 29% der Firmen beurteilten die Lage als gut und nur 21% als schlecht.

Gastronomie

Die Gastronomie konnte den Umsatz gegenüber dem starken Vorjahresquartal leicht steigern (+0,3%). Deutlich mehr Betriebe (42,5%) verzeichneten im ersten Quartal einen grösseren als einen tieferen Umsatz (28,4%) gegenüber dem Vorjahr. Dennoch wurde die unzureichende Nachfrage von 45,3 % der Betriebe als grösstes Hindernis empfunden, ein leichter Anstieg im Vergleich zu vor der Pandemie (40,5% in Q1 2019). Auch der Arbeitskräftemangel bleibt trotz Erholung ein Haupthemmnis (29,3%) und deutlich höher als vor der Pandemie (12,3%).

Hotellerie

Die Zahl der Logiernächte in der Hotellerie war im 1. Quartal 2024 erstmals seit der Pandemie wieder bei der Mehrheit der Befragten (37,7%) tiefer gegenüber dem Vorjahresquartal. Entsprechend sank der Umsatz um -0,8%. Weil das Referenzquartal (Q1 2023) ein äusserst starkes war, gibt es für die Hoteliers keinen Grund zur Sorge: die Mehrheit bezeichnete die Geschäftslage im April als befriedigend (51,6%) oder gut (32,8%).

Tourismuszonen

Die Bilanz in den Tourismusregionen zeigt ein gemischtes Bild: Im Vergleich zum Vorjahresquartal erzielten die Betriebe in den übrigen Landesteilen ein Umsatzwachstum von +2,1% und in den Bergregionen von +2%. Demgegenüber verzeichneten die Betriebe in den Seenregionen einen Umsatzrückgang von -0,9% und in den Grossstädten von -1,5%.

Ausblick auf das zweite und dritte Quartal 2024

In den nächsten drei Monaten erwartet über die Hälfte der gastgewerblichen Betriebe (53,1%) stabile Verkaufspreise, während 41,1% von einer Erhöhung ausgehen. Die meisten Beherbergungsbetriebe rechnen mit einer steigenden Nachfrage (43,7%). Dagegen erwartet die Gastronomie mehrheitlich keine spürbare Veränderung (53,7%). Insgesamt blickt die Branche weiterhin positiv auf die kommenden sechs Monate: 34,6% der Betriebe rechnen mit einer Verbesserung der Geschäftslage, nur 13,2% mit einer Verschlechterung.