Die „Konjunkturumfrage Gastgewerbe“ wird seit über zehn Jahren in Zusammenarbeit mit der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich durchgeführt und dient als wichtiger Pulsmesser der Branche. Die Umfrage erfolgt alle drei Monate mit über 300 Betrieben in der ganzen Schweiz. Sie liefert wichtige Daten zu Kennzahlen wie Umsatz, Absatz, Nachfrage oder Beschäftigung und unterscheidet zwischen den Tourismuszonen „Berggebiete“, „Grosse Städte“, „Seezonen“ und „übrige Gebiete“. Diese Daten werden mit dem Vorjahresquartal verglichen, um die saisonbereinigte wirtschaftliche Entwicklung im Gastgewerbe aufzuzeigen. Zusätzlich werden Erwartungen in Bezug auf die zukünftige Geschäftslage erhoben, was eine Prognose für die Betriebe aufgegliedert nach Tourismusgebieten ermöglicht.
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Das Gastgewerbe verzeichnet einen Umsatzrückgang von 1 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Das Wachstum des Vorjahres konnte somit nicht ganz gehalten werden. Dennoch erzielte fast ein Drittel der Betriebe (32,2 %) eine Absatzsteigerung im Vergleich zum Vorjahresquartal. Im Vergleich zum 1. Quartal 2024 blieb die Geschäftslage für die Mehrheit der Betriebe (54,5 %) weitgehend stabil.
Die Gastronomen und Gastronominnen führen den Umsatzrückgang von 0,9 % hauptsächlich auf das schlechte Wetter (48,9 %) und die daraus resultierende schwache Nachfrage (47,6 %) zurück. Besonders betroffen von den regnerischen und sonnenarmen Monaten von April bis Juni waren die Getränkebestellungen: 38,9 % der Betriebe berichteten von einem deutlichen Rückgang im Vergleich zum sonnigen und regenfreien Vorjahresquartal.
Die Hotellerie beurteilt den Geschäftsverlauf im 2. Quartal etwas positiver. 59,2 % der Hoteliers sind mit der Geschäftslage zufrieden. Trotz eines Umsatzrückgangs von 1,2 % erfreuen sie sich weiterhin an einem hohen durchschnittlichen Belegungsgrad von 62,7 % und einer stabilen (30,4 %) oder gestiegenen Anzahl (39,9 %) an Logiernächten im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Die Bilanz in den Tourismusregionen zeigt ein gemischtes Bild: Im Vergleich zum Vorjahresquartal erzielten die Betriebe in den übrigen Landesteilen ein Umsatzwachstum von +2,1% und in den Bergregionen von +2%. Demgegenüber verzeichneten die Betriebe in den Seenregionen einen Umsatzrückgang von -0,9% und in den Grossstädten von -1,5%.
Mehr als ein Viertel der Betriebe (27,6 %) erwartet im kommenden Halbjahr eine Verbesserung der Geschäftslage. Für das 3. Quartal erwartet das Gastgewerbe (73,6 %) keine Veränderung beim Personalbestand. Die Zimmerpreise in der Hotellerie dürften überwiegend stabil bleiben (60,7 %), ebenso wie die Preise in der Gastronomie (77,0 %).