Konjunktur/KOF

Pulsmesser der Gastronomie und Hotellerie

Die „Konjunkturumfrage Gastgewerbe“ wird seit über zehn Jahren in Zusammenarbeit mit der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich durchgeführt und dient als wichtiger Pulsmesser der Branche. Die Umfrage erfolgt alle drei Monate mit über 300 Betrieben in der ganzen Schweiz. Sie liefert wichtige Daten zu Kennzahlen wie Umsatz, Absatz, Nachfrage oder Beschäftigung und unterscheidet zwischen den Tourismuszonen „Berggebiete“, „Grosse Städte“, „Seezonen“ und „übrige Gebiete“. Diese Daten werden mit dem Vorjahresquartal verglichen, um die saisonbereinigte wirtschaftliche Entwicklung im Gastgewerbe aufzuzeigen. Zusätzlich werden Erwartungen in Bezug auf die zukünftige Geschäftslage erhoben, was eine Prognose für die Betriebe aufgegliedert nach Tourismusgebieten ermöglicht.

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Entwicklung des Umsatzes

Rückblick auf das vierte Quartal 2022 (provisorische Daten)

Gastgewerbe

Nach den turbulenten Zeiten während der Corona-Pandemie setzt sich die Normalisierung im Gastgewerbe fort. So liegt das Umsatzwachstum (+14,7 %) nicht mehr weit über dem Vorjahresquartal und nähert sich langsam wieder dem einstelligen Bereich. Der Nachholbedarf der Gäste ist zum Jahresende deutlich spürbar: Drei von fünf Betrieben verzeichnen eine höhere Nachfrage als im Vorquartal (59,3 % der Betriebe) und ein höheres Absatzvolumen gegenüber dem Vorjahresquartal (61,1 % der Betriebe). Die Befürchtungen im Zusammenhang mit einer Strommangellage haben sich erfreulicherweise nicht bewahrheitet: Fast die Hälfte der Betriebe (48,4 %) meldet eine Verbesserung der Geschäftslage im Vergleich zum Vorquartal.

Gastronomie

In der Gastronomie stieg die Nachfrage (59,2 % der Betriebe) gegenüber dem Vorquartal, und auch Umsatz (+12,7 %) und Absatz (63,8 % der Betriebe) legten im Vergleich zum Vorjahresquartal zu; im Bereich «Küche» (64,6 % der Betriebe) stärker als im Bereich «Getränke» (59,5 % der Betriebe). Die hohe Nachfrage erfordert ausreichend Personal, das nach wie vor knapp ist, so dass sich auch im letzten Quartal 2022 zahlreiche Betriebe (47,1 %) durch den Mangel an Arbeitskräften in ihrer Tätigkeit eingeschränkt fühlten.

Hotellerie

In der Hotellerie nahm die Zahl der Logiernächte im Vergleich zum Vorjahresquartal erneut zu, vor allem bei den ausländischen Gästen (in 68,4 % der Betriebe). Auch die inländischen Gäste finden weiterhin Gefallen an der Schweizer Hotellerie: 44,4 % der Betriebe verzeichnen einen Anstieg inländischer Gäste, ein Drittel (32,5 %) einen Rückgang. Die Beurteilung der Geschäftslage im Januar fällt mehrheitlich gut (49,9 % der Betriebe) oder befriedigend (50,5 % der Betriebe) aus.

Tourismuszonen

Alle Tourismuszonen entwickeln sich positiv. Die milden Temperaturen und der Nachholeffekt im vierten Quartal lockten die Gäste vor allem in die Grossstädte. Die dortigen Betriebe konnten ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahresquartal um ein Drittel steigern (+29,9 %). Der gleiche Effekt dürfte auch in den übrigen Landesteilen zu höheren Umsätzen geführt haben (+21,2 %), während die Betriebe in den Berg- und Seenregionen nur ein einstelliges Umsatzwachstum verbuchten (+5,8 % resp. +7,0 %).

Ausblick auf das erste und zweite Quartal 2023

Ein Drittel der Betriebe (33,0 %) geht davon aus, dass sich ihre Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten verbessern wird. Für das erste Quartal 2023 erwarten die Hotels wie im Vorquartal steigende Zimmerpreise (48,4 % der Betriebe) und die Restaurants eine Erhöhung der Verkaufspreise (55,1 % der Betriebe).