GastroSuisse Reklamationsmanagement

Reklamationsmanagement

Reklamationen sind ein Fest

Kunden, die reklamieren und dann zufriedengestellt werden, sind loyaler als vorher. Hier erfahren Sie ein paar Facts, warum es sich lohnt, ins Reklamationsmanagement zu investieren.

Nach einer Reklamation erreichen wir potenziell eine höhere Kundenbindung:

  • Von 10 Gästen, die eine Reklamation nicht kommunizieren, verlieren wir 8.
  • Von 10 Gästen, die reklamieren, danach aber noch unzufrieden sind, verlieren wir 6.
  • Wenn 10 Gäste, die zufrieden sind, gefragt werden, ob sie wieder zu uns zurückkommen, sagen 9 von 10 ja.
  • Wenn 10 Gäste, die reklamiert haben, zufriedengestellt wurden und gefragt werden, ob sie wieder zurückkommen, sagen 10 von 10 ja.

Reklamation als Freundschaftsdienst

Viele Reklamationen werden nicht kommuniziert, das heisst, wir erfahren gar nicht davon und haben so auch nicht die Chance uns zu verbessern. Wenn ein Gast reklamiert, ist das also ein Geschenk. 

Tipps für den professionellen Umgang:

Ablauf

1. sich Bedanken

2. um Entschuldigung bitten

3. Routinefälle direkt lösen

4. Einzelthemen = Chefsache

5. Aufmerksamkeit & Wertschätzung

Gut zu wissen

  • Es geht nicht ums Recht haben.
  • Begründungen braucht es nicht.
  • Informieren Sie Ihre Gäste gegebenenfalls proaktiv. 
  • Gegenleistungen nicht zu früh: Situation zuerst in Ordnung bringen und wenn der Gast zufrieden ist, kann etwas angeboten werden.

Vier Arten der Reklamation

Jede Reklamation ist einzigartig, so wie unsere Gäste auch. Dennoch lassen sich Reklamationen in vier Arten aufteilen.

Routinefälle

Beispiel:

Der Salat wird mit italienischer statt französischer Sauce serviert, im Hotelzimmer fehlt die Badewäsche.


Vorgehehen:

Die Sache wird ausgetauscht.

Hoppalas / Echte Fehler:

Beispiel:

Eine Reservation ist untergegangen.

Oder die Wäsche fehlt auch am zweiten Tag.


Vorgehen:

Mitarbeitende nehmen Reklamation entgegen, bitten um Entschuldigung & leiten Bearbeitung an Vorgesetzte weiter.

Einzelfall

Beispiel:

Ein Gast sagt, sein Auto wurde auf dem Parkplatz beschädigt oder er werde nicht zahlen.

 

Vorgehen:

Bearbeitung durch Vorgesetzte oder Geschäftsleitung

Online-Reklamation

Beispiel:

Jemand macht eine negative Bewertung auf Google MyBusiness oder Buchungsplattform.


Vorgehen:
  • Umgang mit Online-Bewertungen im Betrieb definieren.
  • Regelmässsig überprüfen

Reklamationsmanagement

Mit Standards im Serviceablauf kann sich Ihr Team bei Reklamationen sicher navigieren und damit die Qualität der Dienstleistung optimieren. Das Reklamationsmanagement bietet eine Vielfalt an Eingriffsmöglichkeiten, lange vor der Reklamation selbst. 

Hier vier Tipps, mit welchen Mitteln Sie dieses in Angriff nehmen und dem Fall einen Schritt voraus sein können:

  • Leitplanken/Handlungsspielraum für Mitarbeitende definieren
  • Beschwerden jeweils reflektieren und daraus lernen
  • gegebenenfalls interne Prozesse anpassen
  • betriebsinternes Training & Coaching mit uns durchführen

 

Ihr Benefit

  • Höhere Kundenbindung
  • Chance, Gäste zu begeistern
  • Impulse für Verbesserungen

Anregung vs. Reklamation

Folgende Beispiele helfen Ihnen, Anregung von Reklamation zu unterscheiden. 

Anregung

Gast: «Die Farbe des Geschirrs gefällt mir nicht.»

Reaktion: «Vielen Dank für Ihre Anregung. Ich nehme das gern so entgegen.»

Chance: Wenn etwas öfter gemeldet wird, könnte über eine Änderung nachgedacht werden.

Reklamation

Gast: «Die Wartezeit war für mich zu lang.»

Reaktion: «Vielen Dank, dass Sie uns das sagen. Wir bitten herzlich um Entschuldigung.»

Chance: Wenn etwas mehrfach reklamiert wird, gibt es gegebenenfalls ein Problem im Prozess, das korrigiert werden muss.

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